Infantilismus / Ein freies, im Kollektiv zu erarbeitendes Kostüm- und Performanceprojekt zu dem Thema „Untergang einer Gesellschaft“ (Performance-Arbeitstitel „Maritim III“)
2009 / Semesterarbeit im Studienfach Kostümdesign
Konzeptentwurf und Realisierung
Fotos: Eibe Maleen Krebs
Konzept
„Sie sind stets unselbständig, des Rates und der Anlehnung bedürftig.
Die Stimmungslage ist meist heiter, aber in raschem Wechsel veränderlich;
leicht eingeschüchtert und in Angst versetzt,
durch die Stimmungen anderer leicht induzierbar,
meist gutartig,
aber nach Kindesart egoistisch.
Sie sind der Suggestion sehr zugänglich und durch Nachahmungsimpulse stark beherrscht,
andererseits leicht voreingenommen,
dann auch unzugänglich gutem Rate,
eigensinnig,
besonders gegen nächste Angehörige
– während der Fremde als solcher ihnen übermäßig imponiert.
Insgesamt zeigt sich die Art ihrer ganzen Lebensführung vielfach als Imitation.“
(aus “Sexualpathologie 1 – Geschlechtliche Entwicklungsstörungen” von Dr. med. Magnus Hirschfeld)
Meine Ausarbeitung wurde sehr vom gesellschaftlichen Krankheitsbild des „sozialen Infantilismus“, das sich durch ein Zurückfallen des Erwachsenen in kindliche Verhaltensmuster, durch eine freiwillige Abgabe von Verantwortung und einem Rückzug aus der Realität auszeichnet, geprägt, so dass ich mich stark mit der kindlichen Seite auseinandersetzte und folglich eine infantile Kunstfigur schuf.